
Wohnungslosenhilfe, Jugendberufshilfe, Asphalt – große Aufgaben, mit denen man Rainer Müller-Brandes als Diakoniepastor in erster Linie verbindet. Unter blauem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein wurde er nun im Rahmen des Diakoniegottesdienstes am Sonntag, 6. September, feierlich aus seinem Amt durch den Amtierenden Stadtsuperintendenten Thomas Höflich verabschiedet und entpflichtet. Vor Ort waren seine Familie, viele Ehrenamtliche, Kolleginnen und Kollegen, Prominente und Wohnungslose; Emotionen waren überall zu spüren. Über seine Zeit im Diakonischen Werk wollten wir ihm noch ein paar weitere Emotionen entlocken.
Acht Jahre Geschäftsführer des Diakonischen Werks Hannover. Was hat sich Ihrer Meinung nach denn am stärksten verändert?
Das ist schwer an einem Beispiel festzumachen, aber ich glaube, Wohnungslose haben – auch durch die Arbeit im Diakonischen Werk Hannover – eine Stimme bekommen. Da müssen wir dranbleiben. Kürzlich rief eine ehrenamtliche Ärztin an. Die Zustände vor dem Kontaktladen Mecki am Hauptbahnhof werden immer schwieriger. Unter Coronabedingungen ist noch weniger Platz vorhanden. Das Elend hat sichtbar zugenommen. Aber auch die Hilfe. Dass es uns gelungen ist, Wohnungslose in diesen Zeiten in der Jugendherberge unterzubringen, das wäre früher so nicht möglich gewesen.