Das Christfest in der Kirche zu feiern ist für viele Menschen immer noch von sehr großer Bedeutung. Hunderte Gottesdienste werden an den Weihnachtstagen in den Kirchen in und um Hannover gefeiert. Tausende von Menschen besuchen in den kommenden Tagen die evangelisch-lutherischen und katholischen Gotteshäuser, um das Fest der Nächstenliebe und des Friedens zu feiern. „Manchmal braucht es die Momente der Besinnung, um sich der Dinge bewusst zu werden, die einem das Leben in Gottes Namen schenkt“, erklärt Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann, „im Weihnachtsgottesdienst findet sich die Zeit, sich dieser Wurzeln bewusst zu werden!“ Es finden sich zunehmend weniger spirituelle Orte in der Gesellschaft, ergänzt der katholische Propst von Hannover, Domkapitular Martin Tenge: „Doch gerade zu Weihnachten gibt es eine große Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Vertrautheit, nach Wärme, nach guten Worten, nach der Botschaft Gottes – und das kommt in den Gottesdiensten und Krippenspielen zum Ausdruck.“
In der Marktkirche am Heiligabend predigt um 16.30 und 18.00 Uhr Landesbischof Ralf Meister in der Christvesper mit Chormusik. Um 14.30 Uhr gibt es das Krippenspiel mit Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann und dem Kinder- und Jugendchor der Marktkirche und um 24.00 Uhr predigt Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann. Musikalisch begleitet wird dieser Gottesdienst vom Bachchor Hannover mit bekannten Arien und Chorälen des Weihnachtsoratoriums.
Die Gottesdienste spiegeln zu Weihnachten das vielfältige Leben in den Gemeinden wider. So werden beispielsweise in der Friedenskirche, der Lutherkirche und der Zachäuskirche Krabbelgottesdienste angeboten. Gospelchöre ertönen in der St.-Andreas- und St.-Johannis-Kirche und mit Pauken und Trompeten feiern die Gemeinden der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, der Herrenhäuser Kirche und der Matthiaskirche die Christvesper. Ein außergewöhnliches Angebot bietet die Martin-Luther-Kirche mit ihrem Kinderzirkus Maluki und in der Eliakirche findet ein Weihnachtsmusical statt. Insgesamt werden etwa 80 Krippenspiele und über 40 Kinder- und Bläserchöre angeboten.
Der Landesbischof spricht außerdem um 23.00 Uhr bei „Musik und Worte zur Heiligen Nacht“ im Hauptbahnhof Hannover. Erwartet werden etwa 1.500 Besucherinnen und Besucher. „Seit vielen Jahrzehnten gibt es das Weihnachtssingen im Hauptbahnhof bereits – eine alte hannöversche Tradition und trotzdem ein Geheimtipp“, sagt Stephan Lackner, der als Pastor bei der Wiedereintrittsstelle „Kirche im Blick“ die Veranstaltung leitet. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Bahnhofsmission wird gebeten. Neben den besinnlichen Worten von Landesbischof Ralf Meister steht das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern im Mittelpunkt. Der rund 80-köpfige Posaunenchor der Stadtmission übernimmt die musikalische Gestaltung.
Ein weiteres Highlight bietet die Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis. Hier wird um 22.00 Uhr die Christmette als live übertragener Radiogottesdienst mit Pastorin Martina Trauschke und dem Chor der Kantorei unter der Leitung von Lothar Mohn gefeiert. Zahlreiche weitere Gottesdienste gibt es in Hannovers Kirchen an allen Weihnachtstagen.
Ochs und Esel, ein Stall, ein Kind und viele Hirten: In der katholischen Kirche der Region Hannover haben Krippenspiele am Heiligabend traditionell eine große Bedeutung: Hunderte Kinder und zahlreiche Erwachsene haben über Wochen geprobt und Lieder eingeübt. Bei 33 Krippenspielen – 19 in der Stadt, davon eines in polnischer Sprache sowie 14 in der Region – wir die Geschichte der Geburt Jesu erzählt. Auf höchst unterschiedliche Weise: klassisch mit Engelschor, mit Computeranimationen oder mit dem überraschenden Besuch von „Heiligen“.
Das Christkind wird in die noch leere Krippe gelegt – in vielen katholischen Gemeinden ist diese Handlung in der nur durch Kerzen erhellten Kirche Auftakt der Christmette. Gefeiert wird dieser besondere Gottesdienst nicht nur in den 23 Pfarrgemeinden mit ihren 38 weiteren Kirchorten in Stadt und Region Hannover. So wird eine Christmette beispielsweise auch in der Kapelle der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gefeiert, hier musikalisch gestaltet von einem Bläserquintett aus St. Petersburg.
Im Karmel St. Joseph (19 Uhr) und in der Cella St. Benedikt (20.30 Uhr) ist die Christmette geprägt von den dort lebenden Ordensgemeinschaften. In St. Joseph in Hannover-List wird zudem von 23.30 Uhr an zu einer „Gospel Night“ eingeladen. Auch die vier in Hannover ansässigen Missionen für Katholiken anderer Muttersprache, werden an Heiligabend Christmetten feiern – in polnischer, spanischer, kroatischer und italienischer Sprache. Propst Martin Tenge wird um 23 Uhr in der Basilika St. Clemens predigen. Dabei greift er den Leitgedanken der Herbergssuche auf: Wie kann eine neue Heimat gefunden werden – sowohl nach Flucht, Vertreibung oder Migration, aber auch im eigenen Innern.
Auch am ersten und zweiten Weihnachtstag werden zahlreiche katholische Gottesdienste in der Region Hannover gefeiert – darunter auch viele, die mit Chor und Orchester besonders musikalisch gestaltet werden.
Ein Rundfunkgottesdienst der besonderen Art wird am Neujahrstag um 10.00 Uhr in der zentralen Feuer- und Rettungswache 1 am Weidendamm in Hannover gefeiert. Musikalisch begleitet von der Popkantor Band berichtet Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann gemeinsam mit der Feuerwehr über den Umgang mit Respekt und Achtsamkeit und der Einsatzbereitschaft von helfenden Menschen, die sich einer steigenden Gewaltbereitschaft stellen müssen.
Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr wird am Neujahrstag um 18.00 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche predigen. In dem Abendgottesdienst am Neujahrstag erklingt Musik von Johann Sebastian Bach mit Trompete und Orgel. Die Liturgie wird geleitet von Pastor Jürgen Kemper.
Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG des Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverbandes Hannover und der Römisch-katholischen Kirche in der Region Hannover