Mahnendes Läuten und stilles Gedenken in der Aegidienkirche

Pressemitteilung 07. August 2020
Hiroshima-Gedenktag
Foto: Thomas Damm

Hiroshima-Tag 2020

75 Jahre sind vergangen seit dem Atombombenabwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. In Hiroshima kamen rund 100.000 Menschen unmittelbar durch die Explosion ums Leben. Bis heute leiden viele Einwohner*innen an Krebs, als Langzeitfolge der Strahlung.

Wie jedes Jahr gedenkt die Stadt Hannover am 6. August der Opfer des Bombenabwurfs. Der Gedenktag in der Aegidienkirche, die heute als Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt dient, begann mit den einleitenden Worten von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und dem amtierenden Stadtsuperintendent Thomas Höflich zu dem Geschehen vor 75 Jahren. Um 8:15 Uhr, der Zeit der Detonation, hat der Oberbürgermeister die von Hiroshima gestiftete Friedensglocke angeschlagen. Damit erneuerte die Landeshauptstadt ihr Versprechen, alles zu tun, damit Katastrophen wie in Hiroshima und Nagasaki nicht wieder geschehen.

„Als Partnerstadt Hiroshimas und Mitglied des 1982 gegründeten, weltweiten Bündnisses der Mayors for Peace ist Hannover in hohem Maße verpflichtet, sich für Abrüstung und Frieden einzusetzen. Die Bürgermeister*innen für den Frieden sind heute gleichsam die größte, kommunale Friedensbewegung – verbunden durch das Ziel: Global Zero – eine Welt ohne Atomwaffen“, sagte Belit Onay in seinem Grußwort und versprach: „Ich werde mich für dieses Ziel im Rahmen meiner Arbeit für die Mayors for Peace mit aller Kraft einsetzen. Das gilt ganz besonders in Zeiten, in denen Nationalismus und Ausgrenzung – allen Lehren aus der Geschichte zum Trotz – weltweit zunehmen und eine friedliche Ordnung infrage stellen. Denn neben dem Klimawandel gehört die atomare Bedrohung zu den größten Gefahren für die Menschheit.“

Zum festen Programm der Gedenkfeier gehören auch die 1000 gefalteten Papierkraniche, die von Vertreter*innen des Christlichen Vereins Junger Menschen Hannover (CVJM) am Altar der Aegidienkirche abgelegt werden. Jedes Jahr werden die Kraniche von Jugendlichen aus Deutschland und anderen Ländern gebastelt, um daran zu erinnern, wie wichtig es ist, für den Frieden einzutreten und die Erinnerung wach zu halten.

Stilles Gedenken und die traditionelle Trauer-Teezeremonie, geleitet von der Kulturbotschafterin der Stadt Hiroshima und Teemeisterin Hiroyo Nakamoto schlossen die Gedenkfeier ab.

Unter den Gästen der nichtöffentlichen Veranstaltung war auch die japanische Generalkonsulin Kikuko Kato. Im Anschluss an die Gedenkfeier empfing der Oberbürgermeister die Generalkonsulin im Neuen Rathaus zum offiziellen Antrittsbesuch. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand das bevorstehende Jubiläumsjahr zur 160-jährigen Freundschaft zwischen Japan und Deutschland. Der Oberbürgermeister sprach auch die geplante Hiroshima-Reise der Ratsmitglieder an, die dieses Jahr Corona-bedingt abgesagt werden musste und voraussichtlich auf das Jahr 2023 verschoben wird. Im Jahr 2023 feiern Hiroshima und Hannover das 40. Jubiläumsjahr ihrer Städtepartnerschaft.

Pressemitteilung der Landeshauptstadt Hannover