Verteilaktion von Speisekartoffeln an Bedürftige

Nachricht 02. Dezember 2020
Foto: Diakonisches Werk Hannover

1000 kg Speisekartoffeln verteilt das Diakonische Werk Hannover an Menschen in Hannover, die aufgrund von gesellschaftlichen Umständen oder persönlichen Lebensgeschichten auf Hilfe angewiesen sind. Die Kartoffeln hat Landwirt Thieleking aus Burgdorf gespendet. Die Verteilung übernehmen Stadtteileinrichtungen und andere soziale Projekte des Diakonischen Werkes Hannover, bei denen diese Menschen schon länger Rat und Unterstützung erhalten.

Mit dieser Aktion soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass bedingt durch die Corona-Krise in Niedersachsen in diesem Jahr hunderte Tonnen Pommeskartoffeln nicht für die Lebensmittelproduktion verwendet werden können. Stattdessen werden sie zu Dumpingpreisen für die Energiegewinnung genutzt. Die Erzeuger haben das Nachsehen und machen ein Minusgeschäft.

Mit Speisekartoffeln können die regionalen Landwirte in diesem Jahr ihren Lebensunterhalt ebenfalls nicht verdienen. Die Kartoffeln liegen auf Halde, da sie zu den Preisen, die die Landwirte benötigen, nicht abgenommen werden. Vielmehr planen die großen Handelsketten langfristig ihre Vermarktungsstrategien. Dabei wird ein Preis festgesetzt. Liefern die lokal ansässigen Landwirte nicht die Menge Kartoffeln zu dem vorgegebenen Preis, wird auf dem Weltmarkt in Südeuropa oder Übersee die Kartoffel zu Dumpingpreisen eingekauft, um die Gewinnmarge der Handelsriesen möglichst groß zu halten.

Durch diese Wirtschaftsstrategien wird die lokale Landwirtschaft ausgehungert. Die Umwelt wird mit Transporten über viele tausend Kilometer übermäßig belastet. Einheimische Lebensmittel müssen vernichtet werden oder werden zur Energiegewinnung verwandt.

 

Text: Michael Schroeder-Busch Kirchenkreissozialarbeit/Mobiler Treff