Gedanken von Superintendent Karl Ludwig Schmidt

Nachricht 13. Januar 2021
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Die Welt ist kleiner geworden in den letzten Wochen und Monaten. Kontakte sind nur sehr beschränkt möglich, Homeoffice ist an der Tagesordnung. Ich fühle mich zurückgeworfen: Auf einen kleineren Kreis. Auf wenige Menschen. Auf die technischen Möglichkeiten, die bleiben. Alles nicht schön. Die Sehnsucht nach fernen Orten ist groß und auch die nach Menschen. Einmal wieder die Hand geben oder den Arm nehmen!

Was mir jetzt hilft ist der Blick auf die länger werdenden Tage. Wenige Minuten früher geht die Sonne auf, und wenige Minuten später geht sie unter. Erst war es kaum spürbar, jetzt ist es deutlich zu merken. Jeden Tag bin ich draußen. Gehe regelmäßig spazieren und freue mich an der Natur. Ich entdecke, dass der Biber sich an Bäumen satt frisst. Und der Wind in den Ästen zaust. An wenigen Orten sprießen erste Blätter kommender Frühlingsboten. Unmerklich wird es heller. Jeden Tag ein ganz wenig.

Wenn die Sonne es mal für längere Zeit schafft zu scheinen, atmet meine Seele auf. Jeden Morgen hoffe ich auf das Licht, das mich erfreut und es hell macht, auch in mir. So will ich hoffen: jeden Tag eine winzige Spur mehr.

Ihr Karl Ludwig Schmidt

Superintendent Karl Ludwig Schmidt