Experten-Hotline für Eltern und Kinder aus suchtbelasteten Familien

Nachricht Diakonisches Werk Hannover, 15. Februar 2021
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Für Kinder aus suchtbelasteten Familien bietet das Diakonische Werk Hannover diese Woche noch bis Samstag, den 20. Februar eine tägliche Hotline von jeweils 16.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefonnummer 0179-6763366 an. Das Angebot richtet sich an Eltern und ihre Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen aber auch an andere Beteiligte aus dem Umfeld der betroffenen Personen.

Laut NACOA Deutschland, dem Interessenverband für Kinder aus suchtbelasteten Familien, wachsen in Deutschland etwa drei Millionen Kinder und Jugendliche in einem Haushalt mit suchtkranken Eltern auf. Das Diakonische Werk Hannover will im Rahmen der Aktionswoche „Vergessenen Kindern eine Stimme geben“ auf die zusätzliche Herausforderung und Isolation der Kinder durch den Lockdown aufmerksam machen. Für sie seien die Kontaktbeschränkungen der vergangenen Monate eine besondere Belastung. Es fehlen ihnen wichtige Kontakte außerhalb der Familie durch Kita, Schule, Sport etc.

COA (Children of Alcoholics / Children of Addicts = COA) sind in Deutschland keine Randgruppe: Schätzungsweise jedes sechste Kind unter 18 Jahren lebt mit stofflich abhängigen Eltern zusammen. Die weitaus meisten dieser Jungen und Mädchen (ca. 2,65 Millionen) sind mit der Alkoholkrankheit eines oder sogar beider Elternteile konfrontiert. Mit drogensüchtigen Eltern leben ca. 40- bis 60.000 Kinder zusammen. Wie viele Kinder darüber hinaus mit Eltern aufwachsen, die ein nichtstoffliches Suchtverhalten (Arbeitssucht, Beziehungssucht, Sexsucht, Co-Abhängigkeit, Spielsucht, Online-Sucht) zeigen, kann mangels Zahlen nicht annähernd geschätzt werden. Die Bundesdrogenbeauftragte geht von einer hohen Dunkelziffer aus.