Andacht in der Marktkirche erinnert an Reaktorunfall in Tschernobyl vor 35 Jahren

Veranstaltung Hannover, 25. April 2021

Am 25.04.2021, 8:30 Uhr

Foto: Chris Spencer-Payne/Pixabay

Die Marktkirche lädt am Sonntag, 25. April, um 17 Uhr zu einer Andacht ein, bei der an den Reaktorunfall in Tschernobyl vor 35 Jahren erinnert werden soll. Der Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, hält die Predigt, die Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, Gabriele Andretta, spricht ein Grußwort. Sie gedenken der Opfer der atomaren Katastrophe am 26. April 1986 und würdigen die Unterstützung, die die Landeskirche und das Land Niedersachsen seit rund drei Jahrzehnten für die von dem Unglück betroffenen Menschen leisten. Zahlreiche Ehrenamtliche haben sich seitdem für die gesundheitliche Erholung junger Menschen aus Belarus in Niedersachsen sowie für Hilfsgütertransporte in die Region von Tschernobyl eingesetzt.

„Seit 30 Jahren engagieren sich Menschen für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe und die deutsch-belarussischen Beziehungen. Das ist ein beeindruckendes Zeugnis der Nächstenliebe und der Verbundenheit“, sagt der Geschäftsführer der landeskirchlichen Tschernobyl-Hilfe Lars-Torsten Nolte. Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann verbindet das Gedenken an die Opfer des Reaktorunfalls mit der aktuellen Mahnung, die militärische und zivile Nutzung der Atomkraft zu beenden. „Die Bedrohung der Menschheit durch die Gefahren der Kernkraft sind immer noch vorhanden“, sagt die Pastorin. „In der Region Tschernobyl sind jetzt schon zwei Generationen von den langfristigen Schäden der Atomkraft betroffen.“  

Bei der Andacht wird auch das Triptychon „Stiller Wandel“ des Malers Hermann Buß aus Leer ausgestellt. Buß hat die Sperrzone um den havarierten Reaktor mehrfach bereist und seine Eindrücke in dem Bilderzyklus „Polessje-Elegie“ verarbeitet. Das Triptychon zeigt das Verschwinden eines Hauses in der Sperrzone. „Auch wenn das Sicht- und Greifbare verschwindet, die Verstrahlung mit ihren Folgen bleibt“, sagt Buß. Mit seinen „Klagebildern“ zeige er eine neue Welt, die weiter existiert ohne Menschen, deren Spuren allmählich schwinden.

Die Andacht wird musikalisch von der Schola des Bachchores unter der Leitung von Jörg Straube begleitet. An der Orgel musiziert Ulfert Smidt. Um Anmeldung zu der Vesper unter marktkirchehannover.gottesdienst-besuchen.de wird gebeten.