Die Evangelisch-lutherische Versöhnungskirchengemeinde und die katholische Kirchengemeinde Corpus Christi in Havelse planen ein neues ökumenisches Kirchenzentrum. Die Versöhnungskirchengemeinde benötigt ein neues Gebäude, da das Dach des bisherigen Gemeindehauses vor einem Jahr, am 27. April 2020, eingestürzt ist. Das Gebäude, das auch einen Sakralraum enthielt, ist seitdem nicht mehr benutzbar.
Das neue Kirchenzentrum soll auf dem Gelände der Kirche Corpus Christi durch Erweiterung des Pfarrheims oder durch einen Neubau entstehen. Ein jetzt geschlossener Vertrag der Gemeinden sieht die gemeinsame Nutzung der Kirche, des Gemeindehauses und der Büroräume vor.
Die Versöhnungskirchengemeinde ist seit dem Dacheinsturz bereits in den Räumlichkeiten der katholischen Nachbargemeinde zu Gast, beide Gemeinden pflegen seit Jahren eine gute ökumenische Zusammenarbeit. Anfang Juni wird auch das Gemeindebüro der Versöhnungskirche in dem Gemeindezentrum der Corpus-Christi-Kirche seinen Standort haben. Erste Planungsgespräche der Gemeinden finden jetzt statt. Dabei sollen die Anforderungen an ein ökumenisches Kirchenzentrum abgestimmt werden.
„Wir sind sehr dankbar für die Gastfreundschaft, die uns die katholische Gemeinde Corpus Christi jetzt seit einem Jahr gewährt, das ist nicht selbstverständlich“, sagt Superintendent Karl Ludwig Schmidt, Amtsbereich Nord-West: „Die jetzt geplante gemeinsame Nutzung eines Gemeindezentrums und der Kirche ist ein zukunftsweisender Weg.“ Es gebe einen „große Schnittmenge“ zwischen Protestanten und Katholiken. Für ihre Zusammenarbeit sei das geplante ökumenische Zentrum „zeichenhaft“, nicht zuletzt auch angesichts der bei beiden Konfessionen sinkenden Mitgliederzahlen.