Kirche und Diakonie laden Kinder und Jugendliche in den Sommerferien zu einem vielfältigen Freizeitprogramm, darunter auch schulischen Lernangeboten, ein. „Viele Familien können in den Sommerferien nicht verreisen und suchen nach Angeboten für ihre Kinder“, sagt Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. „Durch die Corona Pandemie sind gerade Kinder und Jugendliche in ein regelrechtes Loch gefallen. Kinder, die schon vorher benachteiligt waren, sind besonders betroffen. Das gilt auch für das Lernen in der Schule. Wir wollen durch unsere Aktionen in den Ferien möglichst viele Kinder und Jugendliche ansprechen, auch die, die es besonders schwer haben“.
Regionaldiakonin Silke Wieker aus der Döhrener Auferstehungskirche kann bestätigen, dass Ferienangebote jetzt für viele Kinder besonders wichtig sind. „Ich bin von einem Sozialarbeiter einer nahegelegenen Grundschule angesprochen worden“, sagt sie. „Er schilderte mir die Not der Familien, in denen es finanzielle Probleme gibt, die nicht in den Ferien verreisen können und sich teilweise stark in ihren eigenen kulturellen Umkreis zurückziehen.“ Unter dem Motto „Schulbank und Lebenswelt“ bietet Wieker deshalb vom 22. Juli bis zum 5. August mit einem Ehrenamtlichen-Team ein kostenloses ganztägiges Sommerferienprogramm für Grundschulkinder an. Dabei gibt es am Vormittag eine Stunde Lese- und Schreibnachhilfe, am Nachmittag finden Spiele sowie Kreativ- und Erlebnisangebote statt. So kommt ein Imker mit seinen Bienen in das Gemeindehaus oder die Kinder besuchen die Waldstation in der Eilenriede. Anmeldungen für das Ferienangebot sind auch im laufenden Programm noch möglich, unter Telefon 0176-32365403 oder E-Mail Silke.Wieker@evlka.de.
Zu „Kindererlebnistagen“ in das Freizeitheim Eichenkreuzburg in der Wedemark lädt die Evangelische Jugend zwischen dem 26. und 30. Juli ein. Die Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren fahren täglich von Hannover aus mit einem Bus in das Freizeitheim, dort findet ein Programm unter dem Motto „In der Natur zu Hause“ mit Spielen und Kreativangeboten statt. Die Teilnehmenden üben ein Theaterstück rund um die Themen Wasser, Pflanzen und Tiere ein, bauen ein Insektenhotel oder gehen auf Schatzsuche. Die Ferienwoche kostet 70 Euro für Teilnehmende aus Hannover, 95 Euro für Teilnehmende aus der Region, es gibt 50 Prozent Ermäßigung mit dem Hannover Aktiv-Pass. Anmeldung für Restplätze: anmeldung@ej-hannover.de.
Rund 30 Jugendliche haben sich bereits für das Sommerferienangebot der Bemeroder St.-Johannis-Kirche angemeldet, das unter dem Motto „Eine gute Zeit für mich – Eine gute Zeit für andere“ vom 25. bis zum 31. Juli stattfindet. „Die Jugendlichen wollen sich in den Tagen mit der Frage beschäftigen, ob es auch positive Lernerfahrungen aus der Corona-Krisenzeit für sie gab und was sie davon bewahren möchten“, sagt Pastorin Mirjam Schmale. Weiter veranstaltet die Gruppe Ausflüge, beispielsweise zum Kloster Loccum und an das Steinhuder Meer, oder baut mit Unterstützung des Umweltzentrums Hannover Palettenmöbel für die Gemeindehausterrasse.
Kinderferientage in einer Märchenwelt“ finden vom 26. bis 30. Juli finden jeweils von 10 bis 17 Uhr in der St.-Johannes-Kirchengemeinde in Davenstedt statt. Daran können Kinder von sechs bis elf Jahren für einen Unkostenbeitrag von 15 Euro teilnehmen. Auskunft über Telefon 0511-4840510, E-Mail: diakon.rensing@region-west.de. Die Kirchengemeinde Linden-Nord lädt Kinder ab sechs Jahren ebenfalls zu einer Kinder-Ferienaktion vom 26. bis zum 30. Juli ein. Unter dem Motto „Du bist mehr, als du glaubst“ gibt es von 9 bis 16.30 Uhr ein vielfältiges Programm, das auch ein Mittagessen enthält. Der Unkostenbeitrag beträgt 15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro. Informationen unter Telefon 0177-2643059, E-Mail: dorothee.beckermann@kirche-in-linden-nord.de.
Einen mobilen Escape-Room für Jugendliche hat die Evangelische Jugend unter dem Titel „Das rätselhafte Erbe“ entwickelt. Er kann während der Ferien über die Kirchengemeinden ausgeliehen werden. Am Ende der Ferien können Jugendliche den mobilen Escape-Room noch einmal in besonderer Atmosphäre am 30. August von 12 bis 18 Uhr am „Strandleben“ am Weddigenufer erleben. Bis zu vier Spielerinnen und Spieler haben 60 Minuten Zeit, um den Fall um „Das rätselhafte Erbe“ zu lösen. „Bei der Konzeption des Spiels haben wir darauf geachtet, dass Corona-Hygienevorschriften eingehalten werden können“, sagt Stadtjugendpastor Stefan Wollnik. Interessierte können sich unter dem Link https://cutt.ly/escape-hannover für den mobilen Escape-Room am 30. August anmelden.
Weiter geöffnet ist in den Sommerferien auch der Co-Working Space in der Jugendkirche. Das im Herbst vergangenen Jahres gestartete Projekt bietet Heranwachsenden einen Raum zum Arbeiten an. Zweimal in der Woche, am Dienstag und Donnerstag, ist die Lutherkirche von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Es gibt kostenfreies W-Lan, Stromanschlüsse, Arbeitstische sowie ein Getränkeangebot. Das Projekt war für Studierende gedacht, denen in der Corona-Zeit wegen der geschlossenen Universitäten und Bibliotheken Arbeits- und Begegnungsräume fehlten. „Der Co-Working Space ist aber auch offen für andere Interessierte, die einen Arbeitsraum sowie Begegnungsmöglichkeiten suchen“, sagt Stadtjugendpastor Stefan Wollnik.
Für Jugendliche, die in den Sommerferien ihre Juleica-Ausbildung (Jugendleiter-Card) machen wollen, bietet der Evangelische Stadtjugenddienst vom 23. bis 28. August einen Lehrgang in der Eichenkreuzburg in der Wedemark an. Die Ausbildung vermittelt Grundlagen der ehrenamtlichen Leitung von Jugendgruppen. Das Juleica-Zertifikat wird von vielen Trägern der Jugendarbeit als Qualifikationsnachweis anerkannt. Auskünfte erteilt Stadtjugendwart Alexander Disse unter Telefon 0152-28573979, E-Mail: alexander.disse@ej-hannover.de.
Für Grundschüler bieten die Leinelotsen vom Diakonischen Werk Hannover ein vielfältiges Sommerferienprogramm an. An der Egestorffschule startet am 26. Juni ein Mittelaltermarkt, den die Leinelotsen in Kooperation mit dem Historischen Museum Hannover und dem Kulturbüro Linden-Limmer organisieren. Bis zum 30. Juli bieten sie rund 35 Schülerinnen und Schülern der Grundschule Ahlem und der Egestorffschule jeweils vormittags verschiedene Aktivitäten an. So können die Kinder filzen, Seife herstellen oder Ritterschilde bauen. „Wir wollen mit unserem Ferienprogramm berufstätige Eltern entlasten und Kindern pädagogische, erlebnisorientierte Angebote machen“, sagen die Koordinatorinnen Andrea Scharlipp und Inken Hennies von den Leinelotsen.
Eine Sommerferienschule bieten die Leinelotsen vom 9. bis 27. August in der Lister Brüder-Grimm-Schule an. Bei diesem kostenlosen Programm für Kinder der ersten bis vierten Klasse wird vormittags drei Stunden Deutsch- und Mathematikunterricht erteilt. Nachmittags gibt es ein Freizeitprogramm, das jedoch auch Elemente spielerischen Lernens enthält. So können die Kinder unter anderem auch naturwissenschaftliche Experimente durchführen oder mit Miethühnern den Umgang mit Tieren erlernen. Die Sommerferienschule wird von der Stadt Hannover finanziert, „deshalb können wir sie kostenlos anbieten und auch Kindern eine Teilnahme ermöglichen, deren Eltern begrenzte finanzielle Möglichkeiten haben“, sagt Leif-Eric Otten vom Team der Leinelotsen.
Am Schluss der Sommerferien, vom 23. bis 27. August, laden die Leinelotsen gemeinsam mit dem Verein Netzwerk Lebenskunst Kinder aus der Egestorffschule zu einem Zirkusprojekt ein. Rund 30 Jungen und Mädchen können Aktivitäten wie Jonglage oder Einradfahren erlernen oder sich als Clowns ausprobieren. Ihre erlernten Kunststücke stellen sie am Ende der Woche, die in der Egestorffschule stattfindet, in einer Aufführung oder mit einem Videofilm vor.