Dank erneuter Spendenzusage verlängern Kirche und Diakonie die Essensausgabe für Geflüchtete

Nachricht Hannover, 23. Januar 2023

Die Essensausgabe für Geflüchtete wird um weitere sechs Monate verlängert. Der Stadtkirchenverband Hannover und das Diakonische Werk Hannover können das Angebot dank einer erneuten finanziellen Unterstützung durch Dirk Roßmann, Gründer der Dirk Rossmann GmbH, weiterführen. Bis Juli wird dafür weiterhin das Leibniz Café des Studentenwerks der Universität Hannover zur Verfügung stehen. Roßmann hatte die Essensausgabe bereits im August vergangenen Jahres mit 60 000 Euro unterstützt und so die Finanzierung der Essensausgabe für sechs Monate gesichert.  

„Mir ist es wichtig, mich für Projekte einzusetzen, die direkt helfen. Menschen, die diesen Mittagstisch aufsuchen, sind in Not – sie können und dürfen wir nicht im Stich lassen“, sagt Dirk Roßmann. „Der Krieg in der Ukraine zeigt jetzt im Winter noch einmal mehr sein grausames Gesicht. Wir sollten weiter zusammenstehen für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Wir leisten im Rahmen unserer Möglichkeiten unseren Beitrag.“

Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes begrüßt die Verlängerung der Essensausgabe. „Wir freuen uns über die gute Nachricht einer weiteren finanziellen Unterstützung durch Dirk Roßmann. Diese Essensausgabe ist wichtig für die Geflüchteten, denn neben einem dringend benötigten warmen Essen gibt sie den Menschen einen ebenso erforderlichen sozialen Halt“, sagt er. „Sie trösten sich hier gegenseitig und bekommen Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen sowie sprachliche Unterstützung.“ Müller-Brandes weist darauf hin, dass sich die Geflüchteten in den Unterkünften oder in beengten privaten Wohnverhältnissen oft kein Essen selbst zubereiten können. Die Essensausgabe wirke angesichts der vielen Nöte der Geflüchteten zwar nur „wie ein Tropfen auf den heißen Stein“, sei aber unverzichtbar, denn einer Umfrage zufolge erwarte ein Drittel der Geflüchteten in den nächsten Monaten die Ankunft weiterer Verwandter oder Freunde.     

Auch Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp zeigt sich erfreut über die Spendenzusage. „Ich bin dankbar, dass dieses segensreiche Angebot, das als ‚Ukrainische Essenausgabe‘ Anfang des Jahres auf Initiative der ‚Diakonisches Werk Hannover gGmbH‘ in Kooperation mit dem Stadtkirchenverband Hannover und ‚helpNetwork‘ begonnen hatte, durch eine weitere finanzielle Unterstützung der Firma Rossmann und die durch den Geschäftsführer des Studentenwerkes, Herrn Michael Knüppel, freundlich zugesagte Nutzungsmöglichkeit des Café Leibniz weitergeführt werden kann. Es ist doch längst viel mehr als eine Essenausgabe: Geflüchtete Menschen mit unterschiedlichen, nationalen Herkünften sind neben den Ukrainerinnen und Ukrainern willkommen und nutzen unsere Beratungssettings, Angebote der Sprachkurse und vieles mehr. Ein funktionierendes Netzwerk, wie großartiges Hilfeverbundsystem für Hannover und diejenigen, die Hilfe und Unterstützung benötigen.“ Feldkamp zeigte sich auch dankbar dafür, dass auch die Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung ihre Bereitschaft zu einer Spende signalisiert hatte.

„Neben der Versorgung ist unser Leibniz Café auch zu einem wichtigen sozialen Treffpunkt für die Geflüchteten geworden“, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. „Hier trifft man sich, knüpft Kontakte und kommt miteinander ins Gespräch. Daher freue ich mich sehr, dass es uns möglich ist, die Essensaugabe für Geflüchtete in unseren Räumlichkeiten weiterhin aufrechtzuerhalten.“

Zwischen 150 und 180 Essen werden in der Essensausgabe im Leibniz Café von Montag bis Freitag ausgegeben. Dabei ist ein rund 40-köpfiges Team von Ehrenamtlichen im Einsatz, die überwiegend selbst aus der Ukraine geflüchtet sind. Die Essensausgabe steht allen Menschen in Not, auch aus anderen Nationen, offen. Sie wird vom Stadtkirchenverband Hannover und dem Diakonischen Werk Hannover gemeinsam mit der ehrenamtlichen Initiative helpNETwork organisiert. Seit dem Projektstart Mitte Mai vergangenen Jahres sind rund 25 000 Essen ausgegeben worden, die monatlichen Kosten der Essensausgabe belaufen sich auf rund 10 000 Euro. Die Finanzierung erfolgte anfänglich durch die Stadt Hannover, dann unterstützten Kirchengemeinden, Stiftungen und Privatunternehmer das Projekt.

Bereits seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine unterstützen der Stadtkirchenverband Hannover und das Diakonische Werk Hannover die Geflüchteten mit umfangreichen Hilfsprojekten. Über das Evangelische Flüchtlingsnetzwerk bieten sie neben der Essensausgabe auch Beratung, Begleitung und Seelsorge an. Mit einem Seelsorge-Stand sind nahezu täglich Seelsorgerinnen und Seelsorger auf dem hannoverschen Messegelände präsent. Sie bieten Gespräche sowohl für Geflüchtete als auch für Mitarbeitende der Flüchtlingsaufnahme- und Versorgungsdienste an. Auch in der Flüchtlingsunterkunft und Spendenhalle für Ukrainerinnen und Ukrainer in der Nenndorfer Chaussee ist das Seelsorgeteam im Einsatz. Eine weitere Initiative des Flüchtlingsnetzwerkes ist die Einrichtung der sogenannten „Blaugelben Treffpunkte“ in Kirchengemeinden. Sie dienen als Anlaufstellen für Geflüchtete und initiieren weitere Unterstützungsprojekte. Für eine psychologische Beratung Geflüchteter hat das Flüchtlingsnetzwerk jetzt auch ein spezielles Beratungsprojekt eingerichtet.

Das Flüchtlingsnetzwerk arbeitet eng mit dem Ukrainischen Verein in Niedersachsen zusammen, weitere Partner sind die von Ukrainern gegründete Initiative helpNetwork und die Ukrainische Kirchengemeinde St. Wolodymyr. Auch zahlreiche Sponsorinnen und Sponsoren unterstützen die Arbeit des Netzwerkes.