Stadtsuperintendent i.R. Wolfgang Puschmann feiert seinen 80. Geburtstag

Nachricht 25. November 2023

Wolfgang Puschmann, ehemaliger Stadtsuperintendent von Hannover, feiert am 25. November seinen 80. Geburtstag. Puschmann hatte das leitende Kirchenamt von 1998 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2008 inne. Zuvor war er zwölf Jahre als Pastor an der Pauluskirche und Superintendent in Hannover-Süd tätig gewesen. Neben einer privaten Feier wird Puschmann am Sonnabend, 25. November, die Orgelvesper um 18 Uhr mit dem Organisten Professor Ulfert Smidt in der Marktkirche durch einen Wortbeitrag mitgestalten. 

In Puschmanns Amtszeit fielen für Hannover und sein kirchliches Leben bedeutende Ereignisse wie die Weltausstellung Expo 2000, der Kirchentag 2005 und der 4. Gospelkirchentag 2008. Ebenso initiierte die Kirche das bundesweite Pionierprojekt Haus der Religionen, die Lange Nacht der Kirchen oder ein gemeinsames Symposium mit der Landeshauptstadt über „Die Stadt im demographischen Wandel“. Puschmann erinnert sich an eine „bewegte und kreative Zeit“, die vor allem eines gefordert habe. „Bei allen Projekten galt es, geeignete und fachlich versierte Partnerinnen und Partner zu finden“, sagt er, denn „mir war immer wichtig, andere mitwirken zu lassen“. So habe beispielsweise sein „direkter und unkomplizierter Kontakt“ mit Oberbürgermeistern wie Herbert Schmalstieg oder Stephan Weil viele Initiativen erleichtert. Kunstfachleute berieten bei der Ausstellung „Lost Paradise Lost“, die während der Expo moderne Kunst in neun Kirchen Hannovers zeigte. Das Haus der Religionen wäre ohne gegenseitige Geduld, Toleranz und Beharrlichkeit im interreligiösen Dialog nicht entstanden, rege Netzwerkarbeit des kirchlichen Referats für Öffentlichkeitsarbeit ermöglichte zahlreiche Kontakte in der Stadtgesellschaft. „Manchem würde ich noch heute gerne für dieses Miteinander danken“, sagt der ehemalige Stadtsuperintendent. Gedankt wurde ihm 2010 mit der Verleihung der Stadtplakette Hannover, durch die sein „Engagement für ein tolerantes Miteinander der Menschen in der Stadt, für den interreligiösen Dialog und die Ökumene“ gewürdigt wurde.

Puschmanns besondere Liebe galt und gilt noch der Musik, die für ihn „eine Möglichkeit der Gottesbeziehung“ ist. So mag er Bach und Mozart, hört aber auch Jazz oder Gospel. „Musik trifft Menschen auf einer Ebene, die Sprache oft nicht berührt“, hat er immer wieder erfahren. Während seines Theologiestudiums in Hamburg bildete sich der gebürtige Lüneburger auch in Kirchenmusik aus und sang im Chor. Besonders schätzt er die musikalische Professionalität der Kirchenmusik an der Marktkirche, deren unterschiedliche Formate „dieses Berührtwerden immer wieder ermöglichen“. Neben anderen Komponisten liegt Puschmann Max Reger besonders nahe, den er auch in gemeinsamen Orgelvespern mit Ulfert Smidt gewürdigt hat.

Dass Puschmann Theologie studierte, liegt auch in seinem Elternhaus begründet, sein Vater war Pastor in Lüneburg. Außer in Hamburg wurde Puschmann noch in Tübingen und Kiel ausgebildet. Seine erste Stelle trat er in der Kieler Citykirche St. Jürgen-Nord an, dann arbeitet er fast zehn Jahre in der Kreuzkirchengemeinde in Celle. Wichtig war für ihn eine damals noch ungewöhnliche Management-Weiterbildung an einem Hamburger Wirtschaftsinstitut. „Marktorientierte Zielsetzung, Controlling, Finanzplanung, aber auch Teamarbeit gehörten zum Lehrplan“, blickt der Theologe zurück. Sicher eine gute Voraussetzung für die schon in seiner Amtszeit erkennbar notwendigen Strukturveränderungen im Stadtkirchen-verband. Dass diese weitergehen und die Kirche ihren Platz in der säkularen Gesellschaft neu bestimmen muss, weiß Puschmann. Doch er ist zuversichtlich, mahnt aber an: „Nicht Kirche im Stillen sein, sagen, was wir glauben und zeigen, was wir können“ und dann noch ganz wichtig „allem ernsten Arbeiten immer eine fröhliche Wendung geben, mit Humor geht manches leichter“.    

Information: Die Orgelvesper zum Ewigkeitssonntag am Sonnabend, 25. November, beginnt um 18 Uhr in der Marktkirche. Ulfert Smidt spielt von Johann Sebastian Bach die Passacaglia c-moll, von Felix Mendelssohn-Bartholdy die Vaterunser-Sonate und von Max Reger die Orgelfantasie und Fuge über „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, op. 52,2. Stadtsuperintendent i. R. Wolfgang Puschmann gestaltet die Vesper durch einen Wortbeitrag mit. Der Eintritt ist frei.