
„Ich möchte anonym irgendwo unterm Rasen begraben werden, ohne Trauerfeier.“ Solch ein Wunsch wird in den vergangenen Jahren immer häufiger geäußert und muss respektiert werden. Doch entspricht es der Würde eines Menschen, sang- und klanglos nach seinem Tod zu verschwinden? Muss nicht noch ein Erinnern stattfinden, ein Abschied, eine Trauerfeier, eine Ehrung des Lebens? Und in welcher Form sollte dies geschehen? Was passiert, wenn ein Mensch kaum soziale Kontakte hatte vor seinem Tod und keine Vorsorge für seinen Tod getroffen hat?
Diese Fragen werden von Frau Pastorin Klindworth und einigen Ehrenamtlichen der St. Petri-Gemeinde in drei unterschiedlichen Formaten besprochen – in einem Gottesdienst, bei einem Filmabend und bei einem Gesprächsabend. Jede Veranstaltung kann auch separat besucht werden. Herzliche Einladung!
- Abendgottesdienst „Und er gibt nicht auf“ am Sonntag, 12. November um 18 Uhr in der St. Petri-Kirche
In einem Abendgottesdienst geht es um die Geschichte eines Mannes, der als Angestellter der Londoner Stadtverwaltung für den Nachlass einsam Verstorbener zuständig ist. Diese wird erzählt und in einigen kurzen Filmsequenzen (mit britischer Humor) gezeigt. Dabei geht es um Respekt, die Würde eines jeden Menschen und darum, was am Ende zählt. Biblische Texte, Gebete und Lieder werden mit der Geschichte verknüpft.
- Filmabend am Freitag, 17. September um 19 Uhr im St. Petri-Gemeindehaus
John ist angestellt bei der Stadt London. Seine Aufgabe besteht darin, für die Beerdigung von Verstorbenen zu sorgen, für die sonst niemand zuständig ist. Sorgfältig forscht er nach möglichen Angehörigen, ist oft der einzige Trauergast und schreibt auch die Trauerrede für den Priester. Mit Hingabe und gern geht er seiner Arbeit nach, doch weil er zu langsam ist, wird ihm gekündigt. Er darf aber seinen letzten Fall noch bearbeiten. Während dieser letzten Suche kann er sogar mehrere Personen ausfindig machen, die mit dem Verstorbenen verbunden waren. Bei der Beerdigung geschieht etwas Überraschendes. Der Titel des Films kann im St. Petri-Gemeindebüro erfragt werden.
- Gesprächsabend „Luftballons, Bier und Trauerrede“ am Dienstag, 21. November um 19 Uhr im St. Petri-Gemeindehaus
Wer hält eigentlich die Trauerrede nach meinem Tod? Und wo? Kann man nicht ganz auf Trauer-Rituale verzichten? Für wen sind die eigentlich, für die Toten oder die Lebenden? Und wer darf bestimmen, was am Grab passiert und wie es aussehen soll?
Bei einem Gesprächsabend mit einer Bestatterin wird diesen Fragen nachgegangen. Obwohl es nach einem traurigen, vielleicht beängstigendem Thema klingt, soll es in einer offenen Gesprächsatmosphäre zu einem mutigen Austausch kommen über das, was nach Eintritt des Todes für jeden und jede persönlich wichtig ist.