Über die Gestaltung des christlichen Lebens in der Corona-Krise

Haben Sie es in der Zeitung gelesen?

Gestaltung des christlichen Lebens
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Anselm Grün, der bekannteste Mönch in Deutschland, hat eine Art „Corona Ratgeber“ herausgegeben. „Wie lebe ich in Klausur, wie lebe ich in Quarantäne?“- das ist seine Grundfrage.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergeht- wir verbringen als Familie zu Hause deutlich mehr Zeit zusammen als sonst. Eingeübt ist das nicht und ich vermute, die erste Woche ist schön, aber danach brauchen wir alle eine Art Tagesstruktur, so lautet auch die Empfehlung von Anselm Grün. Wir brauchen sie gerade in dieser Woche, wo viele von uns Urlaub haben und vielleicht eine Urlaubsreise gebucht haben, die nun aus gegeben Anlass nicht stattfindet.

Bei uns hängt ein Fastenkalender. Jeden Tag neu kann man ein Kalenderblatt umblättern. „7 Wochen ohne Pessimismus“, so sein Titel- eine Herausforderung, die bei Drucklegung noch nicht abzusehen war.

Jetzt in der Karwoche geht es um Schuld. Ein Thema, das keiner von uns gerne hat- auch wenn unschönerweise das Gefühl schwer abzuweisen ist, dass die tödliche Ausbreitung der Pandemie etwas mit unserer Lebensweise zu tun hat.

„Was, wenn sich alle paar Jahre ein neues Virus entwickelt?“- wurde ich jetzt aus der Szene der Wohnungslosen gefragt. Dunkle Gedanken, die nicht so leicht wegzuschieben sind. Umso wichtiger ist es, sich für Karfreitag und Ostern etwas zu überlegen. Gebe ich Ihnen eine Struktur? Durchbreche ich den Pessimismus, in dem ich Sonntag früh rausgehe, in die Natur, Ostereier an einer Quelle im Wald verstecke? Oder ganz anders online den Gottesdienst aus meiner Heimatgemeinde anschaue? Gute Gedanken für einen Aufbruch an Ostern wünscht Ihnen Ihr

Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes