Pfingsten 2020

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Liebe Leserinnen und Leser,

„was will das werden ?“ Wenn wir etwas Außergewöhnliches erleben, etwas das sich schwer bis gar nicht einordnen lässt, dann löst das durchaus große Unsicherheit und Ratlosigkeit aus (so in der Geschichte vom Pfingstereignis in Apg. 2 nachzulesen). Wir wissen nicht wie sich das auswirken, was es für Folgen haben kann. Wir stellen bestenfalls Fragen, suchen nach Antworten. So auch gestern in einer ´Schalte` mit meinen beiden erwachsenen Töchtern, bei der es im Austausch, was jeder so macht und wie die Lockerungen ein stückweit etwas mehr Normalität spüren lassen, plötzlich die Frage im Raum steht, was anders sein wird, wenn die Krise überstanden ist.

Corona hat viele Geister auf den Plan gerufen. Verwirrte Menschen, die mit abstrusen Verschwörungtheorien Ängste schüren oder selbstverliebte Machthaber, die die Krise nicht ernst nehmen und so ihre eigene Bevölkerung in Gefahr bringen. Wir alle haben davon gehört und gelesen.

Wir haben aber in den vergangenen Wochen überwiegend erfahren und erleben können, dass wir ausgelöst durch die Pandemie weltweit vor ähnlichen Herausforderungen stehen und wissen, dass wir sie nur gemeinsam lösen können. Wir sind aufeinander verwiesen, verantwortlich füreinander. Es kann uns nicht egal sein wie andere Länder damit umgehen. Wird das unsere Welt verändern? Werden wir daraus lernen zum Beispiel für den Umgang mit Wasser und anderen Ressourcen?

Diese Krise macht keine besseren Menschen aus uns, wird unser Verhalten vermutlich nicht radikal ändern, unser gesellschaftliches Leben nicht grundlegend in Frage stellen. Aber – und da bin ich mir ganz sicher – haben diese Wochen und Monate gezeigt, was unsere Welt wirklich verändert und positiv gestaltet: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7) Mit dem Ereignis von Pfingsten, auch wenn es manche verunsichert und irritiert hat, hat ein Geist diese Welt erfasst, der Sprachlosigkeit überwindet, Gemeinschaft stärkt und sich einem Gott anvertraut, der diese Schöpfung und uns Menschen liebt.

Ein fröhliches und gesegnetes Pfingstfest!

Es grüßt Sie

Michael Schneider, Pastor