Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes über die Ukraine-Krise

Foto: Jens Schulze

Wir sind schockiert. Fassungslos. Betroffen.

Und natürlich denken wir an die Menschen in der Ukraine: Sie haben Angst. Steigen in die Autos. Fliehen. Lassen alles zurück. Weil Raketen fliegen. Weil da jemand kaltblütig auf den Knopf drückt.

Wir alle schauen doch auf unsere Handys. Verfolgen die Nachrichten. Und müssen zusehen, wie mitten in Europa Menschen getötet, ermordet werden. Jetzt.

Lasst uns an sie denken.
Denken wir an sie, beten wir für sie.
Denken wir an die Angehörigen, die einen Menschen verlieren.
An so viele, die ihre Heimat verlieren und nicht wissen, ob sie wiederkommen.

Es ist bitter.

Es ist bitter, dass wir so machtlos sind. Und ehrlich gesagt: Das macht mich auch wütend.
Keiner will hier einen Krieg. Und natürlich darf die Nato nicht zurückschießen. Russland weiß das. Sehr genau.

Was können wir denn tun?

Wir können nur das eine tun.
Und das werden wir tun! Wir werden nie aufhören, das zu tun:

Wir werden nicht akzeptieren, dass Menschen ermordet werden.
Wir werden nicht akzeptieren, dass Menschen mit Gewalt vertrieben werden. Wir werden nicht aufhören, darauf zu zeigen.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns heute aufgemacht haben.

Um hier und in allen Städten ganz deutlich zu sagen, um ganz deutlich zu rufen:

Herr Putin, hören Sie auf, die Ukraine zu beschießen.
Hören Sie auf, Menschen zu vertreiben.
Hören Sie auf, die Ukraine mit Krieg zu überziehen.

Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.
Hört auf mit Krieg!

Dieser fürchterliche Krieg muss sofort zu Ende gehen.
Und: Er muss der Anfang vom Ende der Herrschaft Putins sein.

Lasst uns das ganz deutlich sagen, laut sagen: Putin ist nicht Russland. Rufen wir den Russinnen und Russen zu: Lasst euch nicht weiter in den Krieg gegen eure Brüder und Schwestern ziehen. Sagt nein.

Sagen wir gemeinsam nein. Und wenn es nötig ist, werden wir das jede Minute wiederholen: Kein Krieg! Keine Bomben. Sagen wir nein. Laut. Hörbar. Nein.
 

Redebeitrag vom 25. Februar 2022 bei "Lichter für den Frieden"