Bei der neuen Marktkirchenreihe „Wortwechsel“ sprechen Elke Büdenbender und Eckhard Nagel über Tod und Leben

Nachricht Hannover, 20. Mai 2022

Die Verwaltungsrichterin Elke Büdenbender und der Medizinprofessor Eckhard Nagel eröffnen am Freitag, 20. Mai, um 19 Uhr mit einem Dialog-Abend zum Thema Tod und Sterbehilfe die neue Veranstaltungsreihe „Wortwechsel“ der Marktkirche. Büdenbender und Nagel stellen ihr neues Buch „Der Tod ist mir nicht unvertraut“ vor, das „Perspektiven auf die eigene Endlichkeit“ und den Umgang mit Verletzlichkeit und Tod eröffnen soll. Die Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und den Präsidenten des hannoverschen Kirchentages von 2005 verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft. Beide haben mehrere Jahre in Hannover gelebt und sich dort kennengelernt. Die persönliche Erfahrung der Zerbrechlichkeit des Lebens ist Teil ihrer jeweiligen Biografie. Büdenbender lebt mit einer Spenderniere und Nagel hat zwei seiner Kinder verloren. Die Dialogpartner setzen sich für eine gesellschaftliche Diskussion der existenziellen Themen Leben und Sterben ein. Dabei vertreten sie unterschiedliche Positionen zum gegenwärtig stark diskutierten Thema „assistierter Suizid“. Büdenbender spricht sich für das Selbstbestimmungsrecht eines Menschen im Hinblick auf den „assistierten Suizid“ aus. Für Nagel ist das menschliche Leben unverfügbar, der Leiter des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaft an der Universität Bayreuth sieht in einer humanen Gesellschaft keinen Platz für den „assistierten Suizid“. Die Moderation der Dialog-Veranstaltung übernimmt der Kabarettist und Künstler Matthias Brodowy.

Die neue Reihe der Marktkirche „Wortwechsel“, die in Kooperation mit dem Stadtsuperintendenten Rainer Müller-Brandes durchgeführt wird, beginnt in diesem Jahr und wird bis zum Kirchentag in Hannover im Jahr 2025 fortgesetzt. „Wir wollen ergänzend zu dem ohnehin sehr umfangreichen Veranstaltungsprogramm in der Marktkirche auch sozialpolitische und religiös-theologische Themen in unser Veranstaltungsprogramm aufnehmen“, sagt der Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Marktkirche, Martin Germeroth. „Dazu dient die neue Dialog- und Vortragsreihe ‚Wortwechsel‘.“ Die Marktkirche sei von jeher ein Ort des Dialogs zwischen Bürgerschaft und Kirche und eigne sich deshalb auch besonders als Begegnungsort für die neue Veranstaltungsreihe, fügt Germeroth hinzu.

„Mit der Dialog-Veranstaltung ‚Der Tod ist mir nicht unvertraut‘ wollen wir am Anfang der ‚Wortwechsel‘-Reihe einen starken Akzent setzen“, sagt Reinhard Scheibe vom Kirchenvorstand der Marktkirche. „Es freut uns, dass wir außer zwei sehr prominenten Persönlichkeiten auch Matthias Brodowy für die Veranstaltung am 20. Mai gewinnen konnten.“ Scheibe weist weiter darauf hin, dass die erste Veranstaltung zu dem Themenkomplex „Fragen an das Leben“ gehört, der die Grundlage für mehrere Veranstaltungen in der Reihe „Wortwechsel“ bilden soll. Weiter teilen die Initiatoren mit, dass die „Wortwechsel“-Abende in den Jahren 2023 bis 2025 einen Bezug zu den Kirchentagen haben, die 2023 in Nürnberg und 2025 in Hannover stattfinden. Thematisch sollen die Veranstaltungen die jeweiligen Losungen der Kirchentage aufgreifen.

Die zweite Veranstaltung der Reihe „Wortwechsel“ findet am Dienstag, 20. September, um 19 Uhr statt. Gast des Abends, der von Stadtsuperintendent Müller-Brandes moderiert wird, ist der Münchner Journalist und Schriftsteller Heribert Prantl, langjähriger Redaktionsleiter und Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“.

 

Informationen zu den Dialog-Gästen Elke Büdenbender und Eckhard Nagel:

Elke Büdenbender, geboren und aufgewachsen in Weidenau/Siegerland, hat in Gießen Jura studiert und lebte von 1991 bis zum Jahr 2000 in Hannover. In der Zeit haben sie und der damalige Staatssekretär in der Staatskanzlei, Frank-Walter Steinmeier, geheiratet. Ihre gemeinsame Tochter ist in Hannover geboren. Als Richterin war sie am Verwaltungsgericht tätig, seit 1. Mai hat sie diese Tätigkeit am Verwaltungsgericht Berlin wieder aufgenommen.

Eckhard Nagel, in Hannover geboren, hat an der Medizinischen Hochschule und an der Leibniz-Universität studiert und war lange Jahre an der MHH tätig. Im Jahr 2005 war er Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover. „Meine Kinder sind in der Marktkirche getauft“, erwähnt er spontan und mit Freude. Jetzt ist der Transplantationschirurg Professor Dr. med, Dr. phil., Dr. theol. h. c. Nagel Leiter des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaft an der Universität Bayreuth.