Eine besondere Passionszeit durch die Corona-Krise

Vorüber - gehend

Passionszeit Matthias Riemann
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Vorübergehend geschlossen sind Restaurants, Cafés, Kinos, Geschäfte, auch Gemeindehäuser und Kirchen. Alles, was nicht dringend zum Überleben gebraucht wird. Begegnung einschränken – das ist jetzt wichtig. Eine Zeit des Verzichts. Geduld ist nötig. Durchhaltevermögen und die Hoffnung, dass andere Tage kommen werden.

Doch je länger die Einschränkungen dauern, desto schwerer ist es ruhig zu bleiben. Ständig gibt es neue Nachrichten: Zahlen, Daten, Fakten zum Corona-Virus. Ich kann es bald nicht mehr hören!

Ein Virus stellt das Leben, das wir kannten, auf den Kopf. Nicht nur das: unser Glaube ist angefragt. Zweifel sind angebracht, ob die Antworten, die uns bisher genügt haben, jetzt noch tragen. Können wir das Vertrauen behalten? Es ist eine besondere Passionszeit, Leidens-Zeit. Wochen der Entbehrungen, Unsicherheit und Angst. Passionszeit ist Erinnerung an das Leiden des Jesus von Nazareth. Auch er hat geweint, hatte Angst, wusste nicht, ob sein Glaube ihn trägt. Leben wollte er, und hat darum gebetet, dass er weiterleben darf. „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“

Von ihm kann ich lernen, Gott in den Ohren zu liegen. Und hoffen, dass er mich durch dunkle Zeiten führt. Gerade dann, wenn ich keine Antworten mehr finde. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass vorüber geht, was jetzt das Leben schwer macht. An Jesus kann ich mich aufrichten.

Karl Ludwig Schmidt
Superintendent im Amtsbereich Nord-West