Voll Meise

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Ich bin eine große Tierfreundin. Allem was schnattert, zwitschert und piept höre ich total gerne zu – malsehen, vielleicht lerne ich jetzt doch noch Vogelstimmen zu unterscheiden – Zeit für ein neues Hobby wäre ja gerade...

Warum ich das erzähle? Nun, ich sitze - wie so viele andere - in Homeoffice. In diesem Fall mit meinem Laptop auf dem Balkon und bin ein bisschen abgelenkt. Seit dem Wochenende habe ich neue Mitbewohner im Haus, die täglich ihrer Arbeit nachgehen. Fleißig und gewissenhaft „hamstern“ sie und schleppen alles in ihr neues Zuhause. Ich bin beeindruckt, was sie alles brauchen und vor allem, wo sie das alles lassen! Manchmal machen sie einfach eine kleine Party – trotz Verbot! Jedenfalls vermute ich das, sehen kann ich es nicht wirklich - so ist das halt mit Nachbarn.

Haben die eigentlich noch nichts von der momentanen Gefahr gehört? Von dem, was wir jetzt eigentlich tun sollten? Offensichtlich nicht - und selbst wenn, würde ich sagen, dass sie genau das tun, was kleine Meisen jetzt tun sollten: sich vorbereiten und abwarten was dabei raus kommt. Sie tun, was sie tun müssen, nicht mehr und nicht weniger, weil es für die Vogelgesellschaft eben jetzt wichtig ist.Irgendwie,... also genau wie bei uns gerade...nur anders. Sie sind wirklich sorglos und rücksichtslos in Hoffnung schenken und zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen.

Jetzt ist es so, aber bald ist es anders ... und das pflanzt mir einen Gedanken in den Kopf: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch! (Matth. 6,26)“ Es ist genug und reichlich für alle da, sie finden, was sie wirklich brauchen. Gott dafür sorgt ohne, dass sie sich nicht sorgen müssen. Und wenn ich meine neuen gefiederten Mieter so angucke nehme ich ihnen das sofort ab. Unglaublich ihr Vertrauen! Sie haben wohl gute Erfahrungen damit gemacht!

Für mich ist gesorgt - Gott sorgt für mich. Eine Gewissheit in dieser sonst so ungewissen Zeit. Darauf kann ich vertrauen und ein Stück Sorge loslassen, weil ich sie an Gott abgeben kann.„Sorgenfasten“ hat das meine Freundin genannt.

Apropos , ich könnte damit jetzt auch noch anfangen nicht nur bis Ostern. Und weil ich manchmal mehr als eine Erinnerung brauche und total gerne Besuch habe, habe ich aus dem Keller noch ein Vogelhaus hochgeholt.

*Seid behütet und beschützt!

Autorin: Cornelya Zemke, Ev. Stadtjugenddienst