Die Marktkirche öffnet jetzt nachts ihre Türen für obdachlose Menschen. Sie können während der derzeitigen Kältewelle noch bis voraussichtlich 14. Februar im Seitenschiff der Kirche übernachten. Die Marktkirchengemeinde und das Diakonische Werk Hannover haben am vergangenen Wochenende gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover spontan auf die Notlage der Menschen reagiert, die auf der Straße leben. Die Marktkirche ist mit ihrer zentralen Lage ein zusätzlicher Anlaufpunkt für Obdachlose, für die auch städtische Übernachtungsplätze bereitstehen.
Die Kirchengemeinde setzt ehrenamtliche Kräfte ein. Sie betreuen die Obdachlosen und geben warme Getränke und Gebäck aus. Das Diakonische Werk hat Informationsblätter in vier verschiedenen Sprachen erstellt. Sozialarbeiter des Diakonischen Werkes Hannover sind jeden Morgen zur Unterstützung und Beratung vor Ort in der Marktkirche. Die Landeshauptstadt kümmert sich um das Thema Sicherheit. Die geltenden Corona-Auflagen werden bei der Hilfsaktion eingehalten.
In den ersten beiden Nächten haben 16 Menschen das Angebot der Marktkirche genutzt. „Ich freue mich über die Resonanz der Wohnungslosen, die in die Marktkirche kommen und das einfache Übernachtungsangebot im Kirchenraum annehmen“, sagt Hanna Kreisel-Liebermann, Pastorin an der Marktkirche. „Dankbar bin ich den Ehren- und Hauptamtlichen, die dabei helfen, dass die Frauen und Männer sich geschützt fühlen können.“ Es sei gut, dass der vom städtischen Sozialdezernat bereitgestellte Sicherheitsdienst SoVa über sozialpädagogische Kompetenz verfüge, sagt die Pastorin weiter. „Ein Ersatz für ein Zuhause ist die Übernachtung in der Kirche aber definitiv nicht. Das braucht jeder und jede in Hannover“.
Sylvia Bruns, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, freut sich, dass es in diesen frostigen Tagen mit der Marktkirche ein weiteres Angebot für Obdachlose gibt. „Ich danke der Marktkirchengemeinde und dem Diakonischen Werk Hannover für ihr schnelles Handeln und den Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement. Es ist eine gemeinsame soziale Aufgabe “, sagt Bruns.