Turm der ehemaligen Corvinuskirche in Stöcken wird gesprengt

Nachricht Hannover, 26. November 2021

Der Turm der ehemaligen Corvinuskirche in Stöcken wird am Sonnabend, 4. Dezember, zwischen 14.30 und 15.30 Uhr gesprengt. Die Kirche und das Gemeindehaus sind in den vergangenen Wochen bereits abgerissen worden. Für die Sprengung des 37 Meter hohen Turmes wird das Gelände an der Moorhoffstraße 28 in einem Umkreis von rund 100 Metern abgesperrt. Der Straßenbahnverkehr entlang der Hogrefestraße sowie der Autoverkehr rund um das Gelände sind zur Zeit der Sprengung unterbrochen. Während des gesamten Tages ist der Besuch des Stöckener Friedhofs nicht möglich. Die Anwohner werden über die für die Sprengung notwendigen Maßnahmen informiert. Sie können sich während der Sprengung im Stadtteilzentrum Stöcken aufhalten. Gegebenenfalls notwendige Evakuierungen organisieren die Feuerwehr sowie die Johanniter. Die Sprengungsarbeiten werden von einem Abbruchunternehmen aus Lehrte durchgeführt.

Die bereits 2012 entwidmete Corvinuskirche der ehemaligen Gemeinde Stöcken wird abgerissen, um an ihrer Stelle einen Kirchenneubau zu errichten. Zwischen Denkmalschützern und der fusionierten Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken hatte es lange Auseinandersetzungen um den Abriss der Kirche gegeben. Letztlich hatte sich die Gemeinde dann gerichtlich durchgesetzt. 2017 gab das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur die Erlaubnis zum Abriss der Kirche. Den Neubau eines Kirchenzentrums hatte die Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken nach ihrer Fusionierung im Jahr 2006 geplant. Die zur ehemaligen Kirchengemeinde Ledeburg gehörende Bodelschwingh-Kirche, die seit 2012 Sitz der fusionierten Gemeinde ist, wird am 26. Dezember dieses Jahres entwidmet. Auf dem Gelände an der Meyenfeldstraße werden dann Wohnungen gebaut. Die Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken wird bis zur Fertigstellung des neuen Kirchenzentrums ihre Gottesdienste im Stadtteilzentrum Stöcken feiern. „Die nächsten Monate ohne eigene Gebäude werden der ganzen Gemeinde viel Bereitschaft zur Improvisation abverlangen. Umso größer ist die Vorfreude darauf, das neue Kirchenzentrum mit Leben zu füllen und einen Neuanfang zu gestalten, an dem alle mitwirken“, sagt Gemeindepastor Gerd Peter.

Der Rückbau der Corvinuskirche wird finanziell von der Landeshauptstadt Hannover unterstützt, da neben dem Neubau des Kirchenzentrums auch eine neue Kindertagesstätte an der Moorhoffstraße errichtet wird. Das neue Kirchenzentrum wird aus einem Gemeindehaus mit integriertem Sakralraum bestehen. „Für viele Gemeindeglieder und auch Stadtteilbewohner war es wichtig, dass das neue Gebäude ebenfalls einen Turm erhält und dort die alten Glocken der Bodelschwinghkirche läuten werden“, sagt Pastor Peter. Baubeginn für die Kita und das Kirchenzentrum wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 sein. Das Gesamtvolumen für den Neubau beträgt rund 7,4 Millionen Euro. An der Finanzierung sind die Gemeinde, der Stadtkirchenverband und die Landeskirche Hannovers beteiligt. Das neue Kirchenzentrum soll in energiesparender Passivhaus-Bauweise errichtet werden, dafür erhält die Gemeinde zusätzliche staatliche Fördermittel.