Foto: Markus Lampe

SPURENSUCHE anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren

Nachricht Markuskirche, 20. Oktober 2018

Eine Performance

Foto: André Germar

2018 jährt sich zum 100. Mal das Ende des Ersten Weltkriegs, dessen Folgen Deutschland und Europa während des ganzen 20. Jahrhunderts geprägt haben. Das Ende des Ersten Weltkriegs stand auch im Zeichen der Suche nach politischer und künstlerischer Neuorientierung.

Der künstlerische Aufbruch in Hannover nach 1918 und die 1906 erbaute Markuskirche als architektonisch-religiöses Denkmal der Zeit – mit den Engeldarstellungen innen, dem Christusmosaik, dem Kirchturm und der Paradies-Loggia außen – bilden Ankerpunkte bei der Spurensuche. Es wird nachgefragt nach dem Verhältnis von Religion und staatlicher Macht und wie Kunst und Architektur mit ihren verschiedenen Mitteln Themen wie Schuld und Neuanfang, Trauma und Träume von Freiheit und Gerechtigkeit verarbeitet haben und verarbeiten.

Der Parcours umfasst

  • eine multimediale Performance mit Kunstbezügen und literarischen Texten von Rainer Maria Rilke, Paul Klee, Walter Benjamin, Wim Wenders, Ernst Bloch u. a.,
  • Zeitdokumenten wie dem an Kaiser Wilhelm II. gerichteten "Märchen vom lieben Gott" des Malers Heinrich Vogeler und dem futuristischen Manifest von Filippo Tommaso Marinetti
  • Musik von Antonín Dvořák, Claude Debussy und Hanns Eisler und
  • Videoprojektionen durch Studierende des Studienschwerpunkts Experimentelle Gestaltung, Hochschule Hannover

Mitwirkende:
Christiane Ostermayer und Stefan Wiefel (Sprecher),
MarkusChor (Ltg. Martin Dietterle),
Darlén Bakke (Pianistin),
Stephan Uhlig, Bremen (Sänger und Gitarrist)
Hochschule Hannover (Studienschwerpunkt Experimentelle Gestaltung: Barbara Hindahl, Ulrike Schoeller, André Alder und Studierende)
Konzept: Peter Rautmann.

Zeit: 20. Oktober, um 18 Uhr
Ort: Markuskirche (List)
Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 7 Euro

RAHMENPROGRAMM

21. Oktober, 17 Uhr
Konzert
zum Thema Anpassung, Widerstand, Exil: Zwischen Freiheit und
Gefangenschaft
mit Julia Rinderle (Klavier), Sophia Körber (Gesang), Carolin Haupt
(Schauspiel)
Eintritt 9 Euro, ermäßigt 6 Euro

7. November, 18 Uhr
Vortrag Dr. Anne Kehrbaum
Verborgene Verbindungen. Stilbezüge der Markuskirche zu Kirchenbau
und Ausstattung im wilhelminischen Zeitalter und in den späten 1960er
Jahren
mit Musik von Georg I. Gurdjieff und Thomas de Hartmann „Hymns from a
Great Temple” (Darlén Bakke, Klavier)

14. November, 18 Uhr
Vortrag Prof. Dr. Peter Rautmann:
Goya und der spanische Bürgerkrieg
mit Musik von Mario Castelnuovo-Tedesco zu Goyas „Caprichos” (Francesco
Cascarano, Gitarre).

21. November, 10.30 Uhr
Buß- und Bettags-Gottesdienst zum Thema "Engelsreich – Engelsgleich"
Der Gottesdienst wird von Jugendlichen gestaltet und ist der Abschluss einer offenen Vermittlungsaktion zu „Spurensuche“ mit den Kulturvermittlerinnen Katja Krause und Dagmar Schmidt und mit Diakonin Anette Merz.

Ein zweites Vermittlungsprojekt unter dem Motto „Statt Macht Stadt“ findet für Jugendliche und junge Erwachsene statt, in Kooperation mit der Ricarda-Huch-Schule (Martin Harer) und gEMiDe e.V. – Gesellschaftliches Engagement von Migrant/innen und Deutschen (Hülya Feise), Leitung Katja Krause und Dagmar Schmidt.

Förderer: Fonds „Frieden stiften“ der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, VHV-Stiftung

Für den Performance-Parcours am 20. Oktober 2018 besteht eine Kooperation mit Dozenten und Studierenden der Hochschule Hannover (Studienschwerpunkt Experimentelle Gestaltung).