Arbeitsgemeinschaft Anecamp stellt Konzept für ökologische Gartenstadt in Kirchrode vor

Nachricht Hannover, 22. März 2023

Die Arbeitsgemeinschaft Anecamp hat jetzt ihr Konzept für die Entwicklung der Hahnenburg als ökologische, soziale und spirituelle Gartenstadt vorgestellt. Die Hahnenburg ist ein Gelände im Westen von Kirchrode, das 2016 von der Stadt Hannover im Rahmen des Kleingartenkonzeptes 2015 – 2025 für den Wohnungsbau ausgewiesen wurde. Es wird zurzeit noch von Pächtern des Kleingartenvereins Hahnenburg genutzt, der Kleingärtner-Bezirksverband hatte seinerzeit den Vorschlag zur Umwandlung in ein Wohngebiet unterbreitet. Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Anecamp besteht aus den drei Kirchengemeinden St. Martin Anderten, St. Johannis Bemerode und Jakobi Kirchrode, denen das Grundstück gehört,  sowie dem Stadtkirchenverband Hannover.

„Wir wollen eine Gartenstadt bauen, die ökologisch, spirituell und sozial ist“, sagt Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. „Deshalb laden wir alle Interessierten zu einem Beteiligungsprozess ein, in dessen Verlauf die Gartenstadt gemeinsam entwickelt werden soll.“ Er hoffe, dass „Kirche und Stadtgesellschaft das gemeinsam politisch Entschiedene in guter, visionärer Weise“ umsetzen und so neue Formen des Wohnens ermöglichen werden.

Antje Niewisch-Lennartz, Vorstandsmitglied der Arge Anecamp, betonte, dass mit der Gartenstadt auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden soll und die Kirche als Flächeneigentümerin damit auch ihre soziale Verantwortung wahrnehmen wolle. „Nicht nur Besserverdienende sollen die Chance haben, in ökologisch und energetisch nachhaltig gebauten Wohnungen mit Gartennutzung zu leben“, sagt die ehemalige niedersächsische Justizministerin.  

Detmar Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Arge Anecamp, weist darauf hin, dass für die Kleingärtner Ersatzflächen am Kronsberg geschaffen werden sollen. Im Zuge des Neubaus der Gartenstadt müssen die Kleingärten geräumt werden, die Pächter erhalten Entschädigungen. Im Rahmen des Beteiligungsprozesses solle nach Lösungen für soziale Probleme durch die Aufgabe der Kleingärten gesucht werden. Der Umfang der Übernahme der Räumungskosten sei derzeit noch im Klärungsprozess, sagt der Jurist.

Robert Marlow, Mitglied der Gruppe MOSAIK-Architekten, erläutert, dass für die Gartenstadt auf dem Gelände der Hahnenburg etwa neun „Nachbarschaften“ mit unterschiedlichen Gebäudetypen geplant seien. Dazu werde es offene und für Fußgänger und Radfahrer durchlässige Freiflächen geben, die nach dem Prinzip der sogenannten „Permakultur“ beispielsweise mit Obstbäumen gestaltet werden könnten. Die Gartenstadt werde „inklusiv, autofrei und klimaneutral“ sein, auch an einen Kirchentreffpunkt sei gedacht.     

Pastor Michael Hartlieb, pfarramtliches Vorstandsmitglied der Arge Anecamp, betont den gemeinwohlorientierten Ansatz des Projektes. „Es geht bei dem Wohnprojekt nicht um Gewinnmaximierung, sondern um eine neue ökologische, soziale und spirituelle Wohnformen, die auch bezahlbar sind“, sagt er. Kirche bringe sich mit dieser Ausrichtung in das Quartier Kirchrode mit seinen eher gutsituierten Bewohnerinnen und Bewohnern ein.

Die Vertreter der Arge Anecamp erläutern weiter, dass die Gründung einer Genossenschaft für den weiteren Beteiligungs- und Realisierungsprozess der Gartenstadt angestrebt wird. „Die Wohnungen werden nicht zu kaufen, sondern im Rahmen einer Genossenschaft zu mieten sein“, sagt Schäfer. Dies sei Teil des Konzeptes, die Gartenstadt nicht gewinnorientiert, sondern sozial zu entwickeln. Er weist darauf hin, dass im Rahmen des Beteiligungsprozesses als Auftakt am 9. Juni eine Informationsveranstaltung stattfinden wird, zu der die Kleingärtner des Vereins Hahnenburg eingeladen sind. Der Ort der Veranstaltung werde noch bekanntgegeben. Am 10. Juni sei dann ein Treffen mit weiteren Interessenten und Gruppen geplant, die sich an der Entwicklung der Gartenstadt beteiligen wollen.

Information: www.anecamp.de