Osterkerzen stärken die Ökumene

Pressemitteilung 09. April 2020
Zwillingskerzen in der Basilika St. Clemens. Foto: wala/kph

Zu Ostern werden sie wieder entzündet – die Zwillingskerzen in der Marktkirche und in der Basilika St. Clemens. „Es ist mir wichtig diese Tradition weiter fortzusetzen, auch wenn wir aus guten Gründen in diesem Jahr keine gemeinsame Übergabe machen können“, sagt der katholische Propst Dr. Christian Wirz. Seit September letzten Jahres ist Wirz im Amt, sein Vorgänger Martin Tenge hatte 2008 erstmals eine gemeinsame Osterkerze der Marktkirche überreicht.

"Ich danke Propst Dr. Christian Wirtz sehr herzlich für das Geschenk der Osterkerze“, betont Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann: „So sind wir in diesen Tagen durch die Zwillingskerzen in besonderer Weise ökumenisch verbunden.“ Auch für Wirz ist es ein starkes Zeichen, das evangelische und katholische Christeninnen und Christen in und für die Stadt setzen: „Zusammenhalt aufzeigen ist wichtig, wenn wir räumlich voneinander Abstand halten müssen.“

Die Kerze wurde im Karmel St. Josef von Sr. Marija Marta gestaltet. Seit November 2013 ist der Frauenorden der Karmelitinnen in Hannover ansässig. Die Gemeinschaft besteht aus zehn Schwestern. Es ist ein kontemplativer Orden – das Gebet steht im Mittelpunkt des Lebens im Karmel.

Gebete und Gedanken haben für Sr. Marija Marta beim Kerzenverzieren eine große Bedeutung. „Ohne Meditation dabei geht es nicht“, erläutert die gebürtige Lettin. Sie hat sich in diesem Jahr für ein bewusst reduziertes Motiv entschieden: ein „verschobenes“, aus unterschiedlichen Goldtönen aufgetragenes Kreuz, das von einem ebenfalls goldenen Band durchwoben ist. „Das ist wohl die Erfahrung, die wir alle in dieser uns belastenden Zeit machen: Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche“, meint Sr. Marija Marta. Für die Karmelitin ist das die Hoffnung, die sie im Kreuz sieht.