Foto: Markus Lampe

Feierliche Übergabe des Chrismon-Gemeindepreises 2019

Nachricht 27. August 2019
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Das Team der Gartenkirche, hier Martina Niederlag (Kirchenvorsteherin), Kaveh Karami, Ramak Aghamirnabipour, Diakonin Sabine Clausmeyer (Projektverantwortliche) und Pastor Dietmar Dohrmann, freut sich über die Auszeichnung. Foto: Sabine Dörfel

„Kitt für die Gesellschaft“

Die Gartenkirche ist jetzt mit dem ersten Preis als „Chrismon-Gemeinde 2019“ ausgezeichnet worden. Arnd Brummer, geschäftsführender Herausgeber von chrismon, würdigte bei der Übergabe der Auszeichnung in Hannover das Projekt „Kein Mensch ist fremd - Mission und Gemeindeaufbau mit Menschen aus dem persisch-kurdischen Sprach- und Kulturraum“, für das die Gartenkirche den mit 3000 Euro dotierten Preis bekommen hat. Er hob besonders hervor, dass die Gemeinde „Menschen, egal welcher Herkunft, als gleichwertige Geschwister und nicht als Objekte von Seelsorge und Betreuung wahrnimmt“. In der Gartenkirche werde „der Glauben nicht verwaltet, sondern Gemeinschaft gelebt“. 

Mit dem Integrationsprojekt „Kein Mensch ist fremd“ will die Kirche ein Zeichen in der Arbeit mit Geflüchteten setzen. Neben alltagspraktischen Hilfen bietet sie den größtenteils geflüchteten Iranern und Afghanen seit 2013 Gemeindezugehörigkeit auf Augenhöhe. Die neuen Gemeindeglieder sollen möglichst aktiv am Gemeindeleben teilnehmen und selbst Verantwortung übernehmen. So wurde 2018 eine Iranerin in den Kirchenvorstand berufen, das sonntägliche Kirchencafé wird maßgeblich von iranischen Frauen organisiert und ein junger iranischer Mann begleitet die Konfirmanden- und Familienfreizeit bereits seit Jahren als Teamer.

Enno Haaks, Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks, würdigte das Engagement der Gemeinde für die Flüchtlinge als „Menschenrechtsarbeit“, denn „Meinungs- und Glaubensfreiheit sind elementare Menschenrechte“. Gemeindepastor Dietmar Dohrmann betonte, dass die Gemeinde durch die Flüchtlinge vielfältiger und reicher geworden sei und äußerte die Hoffnung, dass die Integrationsarbeit „als Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, dienen kann“.  An der Preisverleihung in Hannover nahmen auch Vertreter der anderen Gemeinden, deren Gemeindeprojekte prämiert wurden, teil. Insgesamt waren 16 Preise mit einem Gesamtwert von 16 500 Euro wurden von der Jury ausgelobt worden. Die Auszeichnungen waren für kreative und wegweisende Gemeindearbeit verliehen worden.

Der Chrismon-Gemeindepreis ist bereits zum fünften Mal verliehen worden. 161 Gemeinden aus ganz Deutschland hatten sich an der diesjährigen Aktion „chrismon-Gemeinde 2019“ beteiligt. Dabei waren mehr als 180 000 Stimmen für die Publikumswahl abgegeben worden. Die Preisgelder der Jury- und Kategoriepreise hattenn die Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank und das Gustav-Adolf-Werk bereitgestellt. Zusätzlich hatten in diesem Jahr alle Teilnehmer erstmalig die Chance auf den mit 5000 Euro dotierten Sonderpreis „Weltweit helfen“. Diesen hatte das Hilfswerk Brot für die Welt anlässlich seines 60-jährigen Bestehens zur Verfügung.

Sabine Dörfel

Information: www.chrismongemeinde.de