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Universitäten entwickeln Zukunftsprojekt für Kirchengemeinde

Nachricht 26. November 2019
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche
Foto: Gunther Falchner. - CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/)

Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche hat jetzt in Zusammenarbeit mit den Universitäten Karlsruhe und Göttingen ein interdisziplinäres Projekt zur Zukunftsentwicklung ihrer Gemeinde gestartet. Die Architekturprofessorin Kerstin Gothe aus Karlsruhe und der Theologieprofessor Jan Hermelink aus Göttingen haben mit jeweils zehn Studenten die erste Phase eines Forschungsprojektes in der Gemeinde durchgeführt. Ziel sei, ein Konzept für die stadtteilintegrierte Nutzung des Gemeindezentrums am Roderbruchmarkt in den nächsten Jahrzehnten zu entwickeln, sagte Pastor Thomas Holzvoigt. Dabei sollen sowohl architektonische als auch theologische Aspekte berücksichtigt werden. Die Studenten haben dazu in einem Workshop Gemeindemitglieder interviewt, eine Stadtteilbegehung durchgeführt und sich mit Kommunalpolitikern ausgetauscht. Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde liegt in einem Stadtteil mit einem hohen Anteil von Bewohnern mit einem Migrationshintergrund. „Wir erhoffen uns Vorschläge zu einer optimalen Nutzung des Gemeindezentrums“, sagte Holzvoigt. „Das Zukunftskonzept soll auch die interreligiöse Zusammenarbeit im Stadtteil stärken und der Gemeinde finanzielle und personelle Perspektiven aufzeigen.“ Die Studenten hätten in ihrem Workshop erste Ideen zu einer besseren Sichtbarkeit der Kirche am Roderbruchmarkt entwickelt. So seien Lichtinstallationen an der Kirchenwand ebenso denkbar wie die Schaffung neuer Verbindungsachsen zwischen dem Markt, der Kirche und einer Grünfläche.

In einer zweiten Projektphase Anfang Januar kommenden Jahres werden die Forschungsergebnisse mit der Gemeinde weiterentwickelt. Die besten Vorschläge sollen auch bei einem internationalen Symposium  präsentiert werden, das unter dem Titel „Kirchenumnutzung – neue  Perspektiven im europäischen Vergleich“ vom 23. bis 25. März 2020  im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfindet. Dabei diskutieren Experten aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz und Großbritannien über das Thema Kirchenumnutzung erstmals im europäischen Vergleich. Das Gemeinde-Projekt findet im Rahmen des von der Volkswagenstiftung finanzierten Symposiums statt. Weitere Unterstützung erhält das Projekt der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche von der Hanns-Lilje-Stiftung. Bei dem Symposium sind auch Exkursionen der Kongressteilnehmer zu umgewidmeten Kirchen in Hannover geplant, wie zum Beispiel zu der jetzt als Studentenwohnheim genutzten Gerhard-Uhlhorn-Kirche oder zu der Liberalen Jüdischen Gemeinde in der Fuhsestraße.

Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche liegt am Roderbruchmarkt 18.